4. April 2018

OH WIEN, WIE LIEB' ICH DICH | Ein Guide.




In Wien geht die Zeit gefühlt langsamer. Man verwendet Worte, die in Deutschland altmodisch klingen würden, die am Anfang ungemütlich wirkenden Caféhäuser sind fester Bestandteil des Alltags, man wohnt wie selbstverständlich in Altbauwohnungen mit meterhohen Decken und altem Parkett. Auf der Straße laufen Touristen neben adrett gekleideten älteren Paaren, Student_Innen im typischen Hipster-Look, Frauen mit Designerhandtasche und großer Sonnenbrille und Menschen auf dem Weg ins Büro mit gebügeltem Anzug. Wien fühlte sich für mich immer wie eine Großstadt ohne Hektik an – außer am Samstag, wenn die Supermärkte um 18h schließen und man sich fühlt wie im tiefsten Hinterland.

Während meines Erasmussemesters in Wien habe ich mich Hals über Kopf in die wunderschöne Hauptstadt Österreichs verliebt. Und nicht nur ich, sondern auch der zahlreiche Besuch, den wir während unseres Aufenthalts hatten und für den wir regelmäßig Touristenführerinnen spielten. Meine liebsten Orte, Ausflugsrouten und Lokale möchte ich heute mit euch teilen.




Museen. 

 

  • Die Galerie WestLicht ist ziemlich klein, aber hat oft spannende moderne Fotoausstellungen. Adresse: Westbahnstraße 40, 1070 Wien
  • Im Leopold-Museum im Museumsquartier hat mir die Dauerausstellung zu Egon Schiele unglaublich gut gefallen, weil sie einen vielschichtigen Einblick in sein kurzes Leben und seine Entwicklung als Künstler gab. Adresse: Museumsplatz 1, 1070 Wien
  • Das Sissi-Museum haben wir an meinem 22. Geburtstag besucht. Besonders gefallen hat mir der tolle, prägnante Audio-Guide. Man erhält auf dem Weg durch die kaiserlichen Gemächer einen guten Einblick in das Leben in der Hofburg zur Kaiserzeit und in das Leben der Kaiserin Sissi abseits des Romy-Schneider-Klischees. Adresse: Michaelerkuppel, 1010 Wien
  • Hundertwasser-Haus + Museum: Das Wohnhaus besticht von außen durch bunte Fliesen, viele Details und eine besondere Atmosphäre. Die Wohnungen werden regulär bewohnt und sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich, im Shop unten im Haus kann man aber ein bisschen in den Broschüren blättern und erfährt etwas über die Gestaltung und das Konzept der Innenräume. Das Museum ist ein paar Häuser weiter, dort gefielen mir vor allem die Modelle der übrigen Hundertwasser-Häuser und der Sitzplatz im Innenhof. Adresse: Kegelgasse 36-38, 1030 Wien
  • Das Beethoven-Fries in der Secession ist für mich ein künstlerischer Höhepunkt in Wien und ein Muss für alle, die Klimts Werke mögen. Adresse: Friedrichstraße 12, 1010 Wien
  • Im Haus des Meeres war ich sogar zweimal, weil es mir so gut gefallen hat. Von oben hat man außerdem eine tolle Aussicht. Adresse: Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien
  • Für medizinisch Interessierte kann ich die pathologisch-anatomische Sammlung im Narrenturm empfehlen. Man sieht viel Moulagen, erfährt über Krankheiten und Therapien. Ich würde dort auf jeden Fall nur mit einer Führung hingehen, weil man ohne nicht in alle Räume gelangt. Außerdem ist der Narrenturm ganz in der Nähe vom AKH, der Uniklinik Wien, wo ich meine Vorlesungen hatte. Adresse: Spitalgasse 2, 1090 Wien
  • In der Albertina war ich tatsächlich nicht, aber die soll auch toll sein. Den Kuss im Belvedere habe ich auch angeschaut, schon alleine für das Bild lohnt sich der Eintritt, aber ich fand das Museum ansonsten eher enttäuschend.

 

Essen.


 

Es gibt in Wien so viel tolles, leckeres Essen, deshalb schreibe hier ich über meine Favoriten und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder das Treffen jedes Geschmacks. Vegetarische / vegane Optionen gibt es eigentlich überall, glutenfreie Optionen habe ich auch regelmäßig gefunden (und dementsprechend diese Lokale aufgesucht). Teurer als in Deutschland ist es fast immer, aber daran muss man sich einfach gewöhnen.


Morgens:


  • Café Frida am Yppenplatz: Bunt und eher alternativ. Ich habe über Instagram Direkt Nachricht 1-2 Tage vorher reserviert und glutenfreies Brot bestellt, das sie abgepackt ohne Aufpreis servierten. Das Essen ist super lecker und aus regionalen Zutaten. Besonders gut: Frühstücksburger und Joghurt mit Früchten, die Chai Lattes sind auch richtig lecker, eigentlich ist aber alles zu empfehlen. Unter der Woche und am Samstag kann man danach über den türkischen Markt schlendern und Proviant einkaufen. Adresse: Payergasse 12, 1160 Wien
  • Ulrich / Erich: Die Cafés sind quasi Geschwister und am selben Platz. Ich war selbst nie da frühstücken, sondern nur abends dort, aber Freundinnen haben regelmäßig davon geschwärmt, dass das Essen richtig gut sei. Man sollte rechtzeitig (!) reservieren. Adresse: Neustiftgasse 27 und Sankt-Ulrichs-Platz 1, 1070 Wien
  • Das Augustin: Richtig gemütlich. Das Essen war sehr lecker, außerdem gibt es dort zwei süße Cafékatzen. Adresse: Märzstraße 67, 1150 Wien

Mittags / Nachmittags:

  • Cha No Ma am Naschmarkt: Unbedingt vorbeischauen! Der Matcha ist perfekt, die Mochi und die Reisbällchen köstlich. Kann man gut mit einem Besuch auf dem Naschmarkt verbinden. Adresse: Faulmanngasse 7, 1040 Wien
  • Natsu Sushi in der Gumpendorfer Straße. Unser liebster Sushiladen, super günstig und die Qualität ist top. Besonders das Lachssushi ist köstlich, es gibt aber auch vegetarische Optionen und die vegetarische Udon Suppe ist laut Madlene auch sehr lecker. Dazu trinke ich immer einen 9 Schätze Tee oder Aloe Vera Saft. Adresse: Gumpendorfer Str. 45, 1060 Wien
  • Tata Restaurant: Ein leckerer Vietnamese mit einer recht günstigen Mittagskarte. Die Pho ist etwas fad, der Rest dafür sehr lecker. Adresse: Seidengasse 23, 1070 Wien
  • Mochi Ramen Bar: Ein richtig tolles Erlebnis, in einer umgebauten Garage untergebracht und mit offener Küche. Der Laden ist richtig klein und man muss auch immer etwas warten, weil man nicht reservieren kann, aber das köstliche Essen und die Atmosphäre entschädigen locker für die Wartezeit. Adresse: Vorgartenmarkt Stand 12-29, 1020 Wien
  • Blueorange: Die Bagel-Variationen finde ich köstlich, außerdem haben sie immer glutenfreie Bagels vorrätig.Dort war ich sowohl zum Frühstücken als auch zum (Nach-) Mittagessen gerne. Adressen: Margaretenstrasse 9, 1040 Wien und Alserbachstraße 1, 1090 Wien

Abends:

Ich habe in Wien vietnamesisches Essen für mich entdeckt, deshalb noch zwei Tipps für absolute Favoriten: Das Nguyens Pho House ist geschmacklich mein liebstes vietnamesisches Restaurant, aber nicht ganz so gemütlich und man muss unbedingt reservieren. Das Le Pho in der Gumpendorfer Straße ist auch richtig lecker und vom Ambiente her etwas gemütlicher.
Nguyens Pho House: Lerchenfelder Str. 46, 1080 Wien
Le Pho: Gumpendorfer Str. 97, 1060 Wien 

Traditionell und sehr empfehlenswert ist auf jeden Fall das Heindls Palatschinkenkuchl  beim Stephansdom um die Ecke. Dort gibt es Kaiserschmarrn und Pfannkuchen. Wir waren in der Zeit insgesamt 11 Mal da, das spricht denke ich für sich. Wenn man den großen aka riesigen Kaiserschmarrn nimmt, kann man sich die Reste einpacken lassen und am Morgen danach zum Frühstück genießen, so haben wir‘s immer gemacht.
Adresse: Grashofgasse 4, 1010 Wien

Bars & Cafés: 

  • Ich mag das Kleine Café echt gerne, dort wird allerdings (wie in vielen Lokalen) geraucht. Abends kann man dort ebenfalls gut zusammensitzen und etwas trinken. Adresse: Franziskanerplatz 3, 1010 Wien
  • Der Dachboden befindet sich im Obergeschoss des 25hours Hotel. Von der Terrasse aus hat man eine ganz tolle Aussicht auf Wien. Ich würde empfehlen, besser nicht zu spät abends am Wochenende hingehen, dann ist es nämlich immer extrem voll und laut. Nachmittags kann man dort auch gut eine Kaffeepause einlegen. Adresse: Lerchenfelder Straße 1-3, 1070 Wien
  • Die Phil Buchhandlung hat ein integriertes Café, das richtig gemütlich und toll eingerichtet ist (wobei Bücherregale sowieso die schönste Einrichtung sind). Adresse: Gumpendorfer Str. 10, 1060 Wien
  • Das Café Möbel ist ein typisches „Lerncafé“ mit interessanter Einrichtung, guten Getränken und leckeren Snacks. Abends findet man recht gut noch einen Platz. Adresse: Burggasse 10, 1070 Wien
  • Erich & Ulrich (auch bei Frühstück): Dort waren wir abends häufig mit unserem Besuch. Die Cocktails sind richtig gut, die Atmosphäre gemütlich und es gibt leckere Snacks. Adresse: Neustiftgasse 27 und Sankt-Ulrichs-Platz 1, 1070 Wien
  • Café Landtmann: Madlene war dort immer mit Gästen, die ein „richtiges“ Caféhaus besuchen wollten und fand es dort sehr lecker. Adresse: Universitätsring 4, 1010 Wien
  • Die Burggasse 24 ist eigentlich ein Secondhand-Laden, beinhaltet aber auch ein richtig süßes Café. Adresse: Burggasse 24, 1070 Wien
  •  Palmenhaus am Ring: Ist direkt an das Schmetterlingshaus angeschlossen (welches wiederum eine große Ent-pfehlung meinerseits ist). Dort gibt es eine große Kuchenauswahl, auch warme Gerichte und das Ambiente im Gewächshaus ist toll. Adresse: Burggarten 1, 1010 Wien

Speziell glutenfrei

Es war in Wien allgemein unkompliziert, glutenfreies Essen zu finden. Zwei glutenfreie Highlights möchte ich an dieser Stelle aber besonders hervorheben. Das Zum Wohl ist ein komplett glutenfreies Restaurant mit sehr leckerer Küche. Das Gefühl, einfach alles essen zu dürfen, was auf der Speisekarte steht, ist einfach toll. Außerdem lässt das Zum Wohl eigenes glutenfreies Bier brauen, das unglaublich gut ist! Nicht komplett glutenfrei, aber gut ausgeschildert ist die easy-going bakery, die auf alle möglichen Unverträglichkeiten eingeht und auch ein gutes veganes Angebot hat.
Zum Wohl: Stumpergasse 61, 1060 Wien
easy-going bakery: Burggasse 20, 1070 Wien


Aussicht.

 

Ich war selbst nie auf dem Stephansdom - shame on me! Tolle Aussichten über Wien durfte ich trotzdem genießen, und zwar an diesen Orten:
  • Dachterrasse Dachboden auf dem 25hours Hotel. Zu Öffnungszeiten kann man auch durch das Café durchgehen, ohne etwas zu trinken zu kaufen. Die Aussicht ist echt toll! Adresse: Lerchenfelder Straße 1-3, 1070 Wien
  • Haus des Meeres: Wenn man Eintritt bezahlt, kann man oben einmal um den Turm herumlaufen und hat von dort aus eine sehr gute Aussicht auf die Stadt. Adresse: Fritz-Grünbaum-Platz 1, 1060 Wien
  • Gloriette: Vom Schloss Schönbrunn kann man zur Gloriette hochlaufen, die quasi dessen kleine Schwester auf einer Anhöhe ist. Von oben sieht man toll auf das Schloss und die restliche Stadt und kann auch gut Fotos machen. Adresse: Schönbrunner Schloßstraße 47-49, 1130 Wien


Geschäfte.

 

Es gibt in Wien wie in jeder Großstadt unzählige Läden und Geschäfte. Folgende habe ich gerne besucht, unter anderem viele Second Hand Läden.

  • Phil Buchhandlung (auch Café): Die Buchauswahl ist irgendwie besonders: Teils feministische Literatur, teils Kunstbände oder Bücher zu speziellen Themen. Ist sehr nett zum Stöbern! Adresse: Gumpendorfer Str. 10, 1060 Wien
  • Der Humana in der Lerchenfelder Straße ist mein liebster Humana in Wien mit einer großen Auswahl an Vintage-Klamotten. Dort habe ich auch meine Lederjacke und einige schöne Pullis gefunden. Adresse: Lerchenfelder Str. 45-47, 1070 Wien
  • Burggasse 24 (auch Café): Ein besonderer Secondhandladen, preislich etwas gehoben mit untergemischten Schnäppchen. Überall hängen Pflanzen und besondere Details, schon alleine deshalb toll. Adresse: Burggasse 24, 1070 Wien
  • In der Bootik54 findet man neben normaler Secondhand-Mode auch eine Reclaimed Vintage Reihe mit umgenähten Hosen im Mom-Jeans-Stil, Hemden, Kleidern… Adresse: Neubaugasse 54, 1070 Wien
  • Das Amour Fou ist ein wunderschöner, winzig kleiner Unterwäscheladen mit ausschließlich fairer und nachhaltiger Unterwäsche und Schwimmbekleidung. Die Preise sind dementsprechend gehoben, aber die Auswahl und die Beratung sind ganz fein. Adresse: Barnabitengasse 14, 1060 Wien
  • Carla Mittersteig: Ein tolles Gebrauchtkaufhaus zum Stöbern. Dort gibt es vor allem tolle Bücher für 2-4€ und mit etwas Glück findet man richtig gut erhaltene oder fast neue Schuhe. Adresse: Mittersteig 10, 1050 Wien
  • Alt Wien Kaffee: Dort habe ich immer meinen abgepackten Café als Geschenk oder Mitbringsel gekauft. Die Auswahl ist sehr groß und die Beratung gut. Am liebsten mag ich die Karmelitermischung und die Mischung mit 50% Robusta. Adresse: Schleifmühlgasse 23, 1040 Wien
  • Der Mastnak ist ein toller Schreibwarenladen mit riesigem Angebot und einer schönen Papeterie-Auswahl. Adresse: Neubaugasse 31, 1070 Wien
·         Ketten, die es in Wien außerdem gibt: ace&tate und VIU eyewear für Brillen, Flying Tiger (super unnachhaltig, aber nett zum Stöbern). 

Ausflüge & Veranstaltungen.

 

Die wahre Herausforderung von Städtetrips ist für mich, all' die einzelnen Ausflugsziele zu einem runden Tagesplan zusammenzufügen, bei dem die einzelnen Ziele nicht zu weit auseinanderliegen und man trotzdem viel sieht. Im Rahmen unserer freiwilligen Touri-Guide-Tätigkeit haben sich einige Routen als besonders geeignet herausgestellt. Voilà!

Naschmarkt Tour am Samstag:

Am besten fahrt ihr mit der U-Bahn zur Haltestelle Karlskirche, Ausgang Naschmarkt. Man ist dann direkt bei der Secession und kann das mit einem Besuch des Beethoven-Fries verbverbinden. Einmal quer über den Naschmarkt laufen, aufpassen auf Taschendiebe und nicht von aufdringlichen Verkäufern einschüchtern lassen! Lecker sind Pirogi und Zelten sowie frisch gepresster Granatapfelsaft. Am Ende der Marktstände stehen rechts wunderbare Jugendstilhäuser, vor allem das Majolika-Haus mit den grünen Pfauenfedern. An den Bauernmarkt schließt sich ein Flohmarkt an, der sehr kurios ist. Anschließend kann man sich im Cha No Ma, bei Natsu Sushi oder im blueorange stärken. Direkt in der Nähe sind außerdem Haus des Meeres, Phil Buchhandlung und der Café Alt Wien Laden. Oder man geht zu Fuß zur Staatsoper oder zum Museumsquartier.


Ausflug zum Schloss Schönbrunn:

Mit der U4 rausfahren bis zur Haltestelle Schönbrunn. Man läuft von dort aus ein kleines Stückchen mit allen anderen Touristen. Am Schloss angekommen, auf die andere Seite laufen und danach den Hügel hoch zur Gloriette laufen, von dort aus hat man eine tolle Aussicht. In der Gloriette versteckt sich übrigens auch ein Café für eine Verschnaufpause, man kann dort oben aber auch gut picknicken. Anschließend kann man im Park spazieren gehen. Bei schlechterem Wetter oder für Pflanzen-Liebhaber_Innen lohnt sich ein Besuch im botanischen Garten, der etwas versteckt auf der von der Gloriette aufs Schloss schauend linken Seite am Tierpark vorbei liegt.


Secondhand-Tour:

Ausgangspunkt ist der Humana Lerchenfelder Straße (öffnet um 10h). Von dort aus zu Fuß zur Burggasse 24 (an St.-Ulrich-Platz liegen auch das Erich und Ulrich sowie ganz in der Nähe das Café Möbel und eine Veganista Eisdielenfiliale, kann man also auch mit einem Frühstück verbinden.), danach zu Fuß in die Neubaugasse zur Bootik54. In der Neubaugasse sind auch viele andere nette Läden, unter anderem der Mastnak und die ace&tate Filiale. Dort in den Bus 13A steigen und bis zur Haltestelle Ziegelofengasse. Von dort aus kommt man in einer Minute zur Carla Mittersteig. Zurück geht's wieder mit der 13A, aussteigen bei der Haltestelle Kirchengasse. Am Kirchplatz ist das Amour Fou und direkt bei der Haltestelle der Flying Tiger. Die Mariahilfer Straße ist ganz nett und belebt, von dort aus kann man zu Fuß zum Museumsquartier laufen.


Kleine Rundfahrt:

Am Ring (zum Beispiel Volkstheater, Staatsoper) in die Straßenbahn D Richtung Prater einsteigen. Man fährt am Parlament und am Rathaus vorbei, den ganzen Ring entlang und am Donaukanal vorbei. Ausstieg Haltestelle Hetzgasse, dann ist man direkt beim Hundertwasser-Wohnhaus. Von dort aus kommt man zum Hundertwasser-Museum ein paar Häuser weiter, wenn man der Beschilderung folgt. Danach kann man am Donaukanal spazieren gehen, dort gibt es tolle Street Art und Boote.

Außerdem...

„Vienna Ugly Walk“ von spaceandplace: Die Tour durch Wien gibt es nicht immer, aber falls sie stattfindet, während ihr da seid, empfehle ich sie total! Sie ist auf Englisch und führt einen zu ausgefallenen Orten in Wien, die architektonische Anti-Highlights sind.

Ottakringer Brauerei: Dort gibt es regelmäßig Konzerte, Flohmärkte, Design Märkte und anderes. Die Veranstaltungen sind eigentlich immer super und das Gebäude ist interessant.


Ein Abend in der Staatsoper - Wie komme ich an die besten Stehplätze?

 


 

Wien hat kulturell ganz viel zu bieten. Ich mag auch das Volkstheater mit seinen modernen Inszenierungen sowie die Volksoper total gerne, aber ein Besuch in der Staatsoper ist nochmal auf einem anderen Level und eigentlich immer toll, egal was für ein Stück läuft. Das Gebäude ist wirklich beeindruckend von innen und die Aufführungen, in denen ich war, waren allesamt sehenswert. Stehtickets mit bester Aussicht sind meiner Meinung nach die beste Art, bei einem Kurzurlaub in Wien eine Aufführung in der Staatsoper erleben zu können.

In der Staatsoper gibt es jeden Abend über 400 Stehkarten, die allesamt am selben Abend verkauft werden, man kann also nicht reservieren. Mitbringen: 1 Schal pro Person zum Reservieren und etwas Geduld. Gute eineinhalb Stunden vor Beginn des Stehkartenverkaufs (welcher immer 80 min vor Vorstellungsbeginn beginnt) sollte man am Stehticketverkauf stehen. Er befindet sich an der linken Seite der Staatsoper und ist mit einem kleinen Schild ausgewiesen. Wenn die Schlange noch nicht bis draußen geht, was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht sollte, kann man durch die Tür durchgehen und sich in die Schlange stellen. Man darf dort nicht essen, aber trinken. Die Wartezeit kann man zum Quatschen oder lesen nutzen.

Wenn der Verkauf beginnt, geht es ganz flott. Die Tickets mit der mit Abstand besten Aussicht sind die Parterre-Plätze für 4€, die anderen kosten 3€. Dementsprechend sind die Plätze auch immer schnell weg, man kriegt aber mit der oben beschriebene Taktik relativ sicher Parterre-Plätze. Sobald man die Tickets hat, nicht umschauen, direkt zum Eingang zu den Parterre-Plätzen gehen, das Personal erklärt einem, wie man dort hinkommt. Dort hat sich schon wieder eine Schlange gebildet. Meist wartet man dann noch 10-15 min, bis das große Reservieren der Plätze losgeht. Zügig und ohne Schubsen / Drängeln nach dem Signal des Personals loslaufen und sich einen Platz suchen. Abgesehen von den ganz äußeren Plätzen sieht man auf allen Stehplätzen extrem gut. Dann wird das Prozedere erklärt und man muss unbedingt den eigenen Stehplatz markieren, indem man mit einem Schal das Gitter vor einem umwickelt. Fertig!

Bis zum Beginn der Vorstellung kann man machen, was man möchte. Die Stehplätze sind recht bequem, man kann sich gut hinten oder vorne anlehnen und muss nicht die ganze Zeit aufrecht stehen. Die Zeit vergeht aber auch super schnell. Meine Mama war auch mal mit auf den Stehplätzen und hat es auch problemlos überstanden, es ist also wirklich in Ordnung und man sieht für 4€ fantastische Stücke mit einer unschlagbaren Aussicht auf die Bühne. Für die Pausen kann man übrigens auf der Gerstner Homepage einen Tisch mit Häppchen reservieren und spart sich so das Schlangestehen.

Die Beschreibung hört sich vielleicht etwas dramatisch an, ist aber der einzige sichere Weg, um Stehplätze mit guter Aussicht zu bekommen. Viele Stehplätze in den oberen Rängen haben schlechte bis gar keine Sicht auf die Bühne, sodass man, wenn man nicht rechtzeitig einen Platz mit seinem Schal reserviert hat, den ganzen Abend nichts von der Bühne sieht.

Wiener Instergrammer_Innen.

 

Wenn ich neu in eine Stadt komme, suche ich im Vorhinein gerne nach Insider-Tipps von Menschen, die vor Ort wohnen und über ihre Heimatstadt schreiben. Instagram ist dafür eine meiner liebsten Plattformen. Hier sind ein paar Accounts, durch die ich während meiner Zeit in Wien Tipps und Inspiration erhalten habe:

Stephanie vom Account urbananouk war die erste echte Wienerin, die ich in Wien persönlich getroffen habe und ist mir in den fünf Monaten wahnsinnig ans Herz gewachsen.

Anna vom Account ardentwanderess ist lustigerweise die Nachmieterin unserer Wohnung. Sie teilt nicht nur tolle Bilder und Gedanken, sondern hat auf Ihrem Blog auch einen tollen Vienna Guide veröffentlicht, den ihr hier finden könnt.

Sophie vom Account ssein_ hat mit ihren Restaurant- und Flohmarktempfehlungen immer meinen Geschmack getroffen.

Madeleine vom Account dariadaria ist wohl eine der bekanntesten Wiener Instagrammerinnen und schon seit Jahren für mich eine Inspiration, was Nachhaltigkeit, Lebensfreude und Fotografie angeht. Sie hat auf ihrem Blog ebenfalls einen Wien-Guide veröffentlicht, den ihr hier findet.

Christopher von Account theviennastory habe ich über das Studium kennengelernt. Er hat ein, wie ich finde, ganz besonderes Auge für architektonische Details und Überblicke. 

Meine eigenen Wien-Eindrücke findet ihr auf Instagram übrigens unter dem Hashtag #sielebeinwien.




Einen Artikel über Wien zu schreiben, fühlt sich für mich an wie ein neverending loveletter an diese Stadt. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle vorerst einen Schlusspunkt setzen. Jedoch nicht, ohne euch zu fragen: 

Was sind eure liebsten Plätze in Wien? Wart ihr schon einmal an Orten, die es in meinen Guide geschafft haben? 

Ich freue mich unglaublich, wenn ihr mir eure Empfehlungen als Kommentar hinterlasst - nicht nur für die anderen Leser_Innen, sondern auch für meine nächste Reise nach Wien, die hoffentlich noch 2018 stattfinden wird.


Alles Liebe,
Miri



1 Kommentar:

  1. Oh wie passend, Wien reizt mich zurzeit sehr. Ich folge einigen Wiener Mädels auf Instagram und wurde daher total angefixt, endlich mal ein Städtetrip zu planen!

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